ADHS bei Hunden

Ich weiß von anderen Foren, dies ist ein sehr umstrittenes Thema.
Viele sagen es ist eine Sache der Erziehung.

Joker ist ein kleiner Haudrauf, der sich an keine Regeln halten will und Grenzen nicht akzeptiert.
Ich habe schon allerlei Hundedenkspiele ausprobiert-er ist einfach zu unkonzentriert und wild.

Da er auch das Fressen weitgehenst inhaliert, neigt er zu Magenproblemen.
Habe eine Haaranalyse von meinen Buben machen lassen!!!!!!!!
Futter ist umgestellt und Joker bekommt auszeiten....
Er ist absolut verschmust und sucht immer Körperkontakt und folgt mir im Haus auf Schritt und Tritt.
Draußen liefert er sich mit Nicky manchmal verbissene Machtkämpfe, sucht drinnen aber immer seine Nähe.

Was habt ihr für Erfahrungen????

Hm ich weiß nicht so recht was ich sagen soll.
Ich finde es als Pädagogin schon schlimm, dass viele Kinder in diese Schiene gesteckt werden.
Bitte fangt nicht auch noch mit den Hunden an.
Es gibt lebhafte Hunde, ich habe selbst einen schlecht hörenden Chaoten, und eben sehr ruhige Hunde.

Bin auch Sozpäd und sehe das alles schon kritisch.
Das mit dem ADHS hat mir ein Typ gesagt, der Polizeihunde ausbildet. Er hat uns mal beobachtet, als die Süssen auf der Wiese gerannt sind. Ich fand Joker damals ganz moderat.

Selbst wenn es so wäre, würde es nichts ändern.......
Er bringt mich manchmal zur Verzweiflung mit seinem Geraufe und seiner Hektik. Natürlich lieb ich ihn heiß und innig, meinen Buben.
Aber wie erzieht man einen solchen eigensinnigen und hörgeschädigten Watz:))

Huhu,

Kiki gehört auch zu dieser Sorte Hund, ich sage aus Spaß(!) immer meine kleine ADS Kiki sie kann es absolut nicht verkraften, dass sie mal nicht im Mittelpunkt steht, sie ist ein äußerst unruhiger Hund, der sich seeehr viel in den Vordergrund drängt und besonders auch bei Besuch (teilweise aber auch bei uns) hat sie oft erfolg, weil sie es auf eine so dreist/süße Art tut, dass meistens drüber gelacht wird und sie das Verhalten so also als positiv empfindet.

Im Freilauf meint sie sie müsste alle Hunde immer schön beisammen halten und spielen darf sowieso keiner, nur sie
Ich habe auch hier über das Forum schon viele Fragen gestellt und seit die Schwatte da ist viel versucht das in den Griff zu bekommen...
Meine erfahrung ist, sie ist einfach vom Charakter ein Hund, der nur schwer zur Ruhe kommt, jegliche hektik die von mir z.b. vor einem Spaziergang zuhause verbreitet wird ist gift für sie. Starte ich einen Spaziergang schon zuhause extrem ruhig, wirkt sich das positiv auf ihr Verhalten aus.
Die Konsequenz bei ist allerdings, dass ich sie nicht mit allen Hunden zusammen frei laufen lassen kann, besonders schlimm sind Hunde die ähnlich unruhig sind oder ängstliche Hunde. Mit ruhigen souveränen Hunden klappt das alles prima.

Ich kann dir also nur empfehlen, bring Ruhe in deinen Hund, allerdings ist gerade das im Alltag meist nicht so einfach umzusetzen. Versuche deinen Hund so zu trainieren, dass du ihn aus den Rauferein o.ä. abrufen kannst (vielleicht mit Pfeife und Leberwurst). Das klappt bei uns schon viel besser als früher aber immmer noch nicht 100% ig zuverlässig.
Eine gute Grundlage ist es da meiner Erfahrung nach, wenn der Hund vor solchen Spaziergängen immer etwas hungrig ist.

Eine andere Erfahrung von mir ist, lerne deine Hunde zu lesen, beobachte sie viel und letzendlich findet man wahrscheinlich ganz alleine raus, was die beste lösung für den eigenen Hund ist.

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie, wenn sie älter wird etwas ruhiger wird

Ich glaube nicht das Hunde diese Krankheit bekommen können.

Es gibt einfach verschiedene Hundetypen, die Ruhigen und halt auch die Aufgedrehten.

Zur Erziehung kann ich dir nichts sagen, dafür müsste ich den Hund live sehen.

Aber jeder Hund ist erziehbar, bei einigen dauert es nur länger

Wie Alt ist Joker?

LG
Christina

Ich glaube auch eher weniger an solche Erkrankungen, wie soll man eine Diagnose beim Hund richtig stellen, die beim Menschen schon sehr oft falsch gestellt wird?
Wenn ein Verhaltenstherapeut nicht helfen kann, würde ich mich eher für Schilddrüsenwerte interessieren oder mal in das Buch "Die Neuropsychologie des Hundes" hineinschnuppern (keine Angst, ist leicht verständlich ).

Ich kann mich meinen zwei "Vorrednern" auch nur anschließen.
Wenn ich es im hektischen Alltag schaffe selbst ruhiger zu werden, wird auch mein Chaot etwas weniger chaotisch. Doch letztendlich gehört es zu Henry´s Wesen und dies musste ich lernen zu akzeptieren.

Ich habe in all den vielen Whippetjahren eben auch beobachten können, dass Hunde aus einer Rennlinie oft ein lebhafteres Wesen haben, während die "Showhunde" meist die ruhigeren Gesellen sind.
Außnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich liebe sie ja, die lebhaften Whippets, die mit "Feuer".

Abgesehen davon fällt mir zum Thema "ADHS bei Hunden" Folgendes ein: ich hab relativ viel Kontakt zu Border- und Malinois-Besitzern, beides Rassen, die extrem triebig sind und die man leider oft als total "durchgeknallt" erlebt. Mir fiel aber auf, dass die Hunde der erfolgreichen Sportler oft extrem ruhig und konzentriert arbeiten. Von diesen Leuten habe ich viel darüber gelernt wie wichtig es ist einem Hund beizubringen auch mal "abzuschalten". Das ist etwas sehr Wichtiges, was ein Hund lernen muss und es ist etwas, worauf ich bei meinen Hunden von klein auf Wert lege.

Hallo,
ich schließe mich meinen Vorrednern und Rosines Worten an:"wie wichtig es ist einem Hund beizubringen auch mal "abzuschalten". Das ist etwas sehr Wichtiges, was ein Hund lernen muss und es ist etwas, worauf ich bei meinen Hunden von klein auf Wert lege. Was fütterst Du denn? Ich habe mal gehört, das der Rohproteingehalt auch eine Rolle spielt wie aufgedeht sich Hunde verhalten. Ob das stimmt weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Steffi

Hallo Lydia,
viele Whippewelpen sind überdreht und dabei keinesfalls krank, die muß man einfach einbremsen. Aber nicht mit irgendwelchen Ablenkungsspielen, sondern mit konsequenter Erziehung. Z.B. sobald er zu toben beginnt, gleich einbremsen und Platz machen lassen.
Wenn ich das nicht von klein auf täte, hätte ich hier die Hölle! Und sogar meine Erwachsenen muß ich manchmal zur Ruhe rufen, denn sie sind wie kleine Kinder: je länger sie toben, desto mehr drehen sie durch und kriegen sich dann gar nicht mehr ein.

Erstmal lieben Dank für die Beiträge.

Ich füttere im Moment kaltgepresstes Futter von Markus Mühle wg der Verträglichkeit und abends Rinti sensible Nassfutter zusätzlich.

Ich muß da manchmal bestimmt auch selbst etwas entspannter werden. Glaube auch das beide merken wenn ich unter Strom stehe:))
Das passiert auch deshalb, weil ich meinen kleinen Sunny durch einen Unfall verloren habe und natürlich um den kleinen Joker jetzt besonders besorgt bin.

Ich habe schon die Raufereien zwischen Nicky und Joker rudiziert. Besonders wenn es um die Fresbee geht und er dann ganz verbissen an dem Teil zerrt. Dann bring ich ihn auch ins Sitz und nehme ihn an die Leine, wenns sein muß.
Mit anderen Hunden wird er zum extrem Raser, was ihn aber nicht müde macht, sondern aufpeitscht ....auch da greif ich nach einiger Zeit ein.
Auch zu hause brems ich ihn öfters aus, indem ich ihn für eine Zeit ins Körbchen schicke, oder mich einfach mal mit ihm aufs Sofa lege und schmuse:))
Das ist auch mein letztes Mittel, um Ruhe in den Laden zu bringen, ich lege mich hin-Nicky kommt dann eh zum graulen und Joker kuschelt sich dazu:))
Das Problem ist, wenn er mit irgendwas beschäftigt ist, nimmt er keinen Blickkontakt mehr auf-und hört nicht. Erst wenn ich den Blickkontakt hergestellt habe reagiert er. Da kann ich ihn auch draußen ins Sitz, Platz und Bleib bringen.
So, jetzt hab ich viel geschrieben, während meine Kampfschmuser mich von zwei Seiten warm halten:))
LG Lydia